Segellexikon - Alle Fachbegriffe rund ums Segeln

Deviation/Ablenkung

Die Verfälschung der Richtung der Kompassnadel durch Metallteile oder elektrische Leitungen am Boot wird Deviation/Ablenkung bezeichnet. Diese Ablenkung wird bei unterschiedlichen Kursen in die Deviationstabelle eingetragen und bei der Navigation berücksichtigt.

Dichtholen

Mit dem Begriff Dichtholen (Schoten und Fallen) ist gemeint, so viel anholen wie es nur geht ohne Materialschaden zu verursachen.

 

Dingi

Dingi auch Dinghi oder Dinghy ist ein kleines Boot, das von einem Außenbordmotor oder mit Riemen angetrieben wird. Auf den Segelbooten ist es meistens aufblasbar.

Dirk

Die Dirk hält den Großbaum, wenn das Segel geborgen ist. Ohne diesen Halt würde der Großbaum auf das Deck fallen. Nach dem Segel setzen wird die Dirk lose geführt.

DSC

Digital Selective Calling (DSC) ist eine Technologie, die in der maritimen Kommunikation eingesetzt wird, um die Zuverlässigkeit und Effizienz von Notrufen sowie allgemeiner Kommunikation auf See zu verbessern. Hier sind die Hauptfunktionen von Digital Selective Calling:

  1. Zielgerichtete Kommunikation: DSC ermöglicht es, gezielte Rufe an bestimmte Schiffe oder Flugzeuge zu senden, indem eine eindeutige MMSI (Maritime Mobile Service Identity) oder eine spezielle Kennung für die Luftfahrt verwendet wird. Dies verbessert die Effizienz und verringert die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen.
  2. Notrufe (Distress Calls):DSC ermöglicht die Übermittlung von Notrufen in digitaler Form. Im Falle eines Notfalls kann ein Schiff über DSC einen automatischen Notruf senden, der spezifische Informationen wie den Schiffsnamen, den Standort und die Art des Notfalls enthält.
  3. Dringlichkeitsrufe (Urgency Calls):Neben Notrufen unterstützt DSC auch dringliche Rufe, die Situationen signalisieren, die nicht lebensbedrohlich sind, aber dennoch schnelle Aufmerksamkeit erfordern.
  4. Sicherheitsrufe (Safety Calls):DSC ermöglicht Sicherheitsrufe, die für die Übermittlung von Sicherheitsinformationen oder -warnungen genutzt werden können, wie beispielsweise Wetterwarnungen oder Informationen zu navigationsgefährlichen Gebieten.
  5. Allgemeine Rufe (Routine Calls):Digitale selektive Rufe können auch für allgemeine Kommunikation zwischen Schiffen oder Küstenstationen genutzt werden. Dies erleichtert die Koordination und den Informationsaustausch im maritimen Umfeld.
  6. Automatische Ortung (Automatic Position Polling):DSC ermöglicht es, automatisch den Standort eines anderen Schiffes anzufordern. Dies ist besonders nützlich, um die genaue Position eines Schiffs zu kennen, insbesondere in Notsituationen.
  7. Identifikation (Individual Call):Mit DSC können Schiffe sich gezielt untereinander identifizieren. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Kommunikation mit dem beabsichtigten Empfänger erfolgt.
  8. Gruppenrufe (Group Call):DSC unterstützt auch Gruppenrufe, die es ermöglichen, Nachrichten an vordefinierte Gruppen von Schiffen zu senden, was besonders in Flottenoperationen oder bei der Koordination von Rettungsmaßnahmen von Vorteil ist.
  9. Integrierte Funktionen: DSC ist oft in moderne Funkgeräte integriert und kann mit anderen Sicherheitseinrichtungen wie EPIRBs (Emergency Position Indicating Radio Beacons) und AIS (Automatic Identification System) verbunden werden, um umfassende Sicherheitsfunktionen zu gewährleisten.
  10. Effizienzsteigerung: Durch die Nutzung digitaler Technologie wird die Effizienz der Kommunikation erhöht. DSC erleichtert die schnelle und präzise Übermittlung von Nachrichten und ermöglicht eine automatische Verbindungsherstellung.

DSC ist ein wichtiger Bestandteil des Global Maritime Distress and Safety System (GMDSS), einem internationalen Standard für Seenot- und Sicherheitskommunikation. Es trägt dazu bei, die Kommunikation auf See sicherer und effektiver zu gestalten.

Die Funktion DSC ist in den modernen UKW Marine-Funkgeräten eingebaut und sendet automatisch auf dem Kanal 70. Dieser wird bei der Kanalauswahl übersprungen, d.h. nach Kanal 69 wird Kanal 71 angezeigt.