Segellexikon - Alle Fachbegriffe rund ums Segeln
Der magnetische Nordpol ist der geografische Punkt auf der Erde, an dem die magnetischen Feldlinien senkrecht in die Erdkruste eindringen. Anders ausgedrückt ist es der Punkt, an dem die magnetischen Feldlinien vertikal nach unten durch die Erdkruste verlaufen. Dieser Punkt ist nicht identisch mit dem geografischen Nordpol, der den geografischen Nordpunkt der Erdachse darstellt.
Es ist wichtig zu beachten, dass der magnetische Nordpol nicht starr an einem Ort bleibt, sondern sich im Laufe der Zeit aufgrund von Veränderungen im Erdmagnetfeld bewegt. Tatsächlich hat sich der magnetische Nordpol im Verlauf der Geschichte erheblich verlagert. Derzeit bewegt er sich mit einer relativ hohen Geschwindigkeit von mehreren Kilometern pro Jahr über das Arktisgebiet. Diese Bewegung wird durch komplexe Strömungen in der flüssigen äußeren Erdkernschicht verursacht, die für das Erdmagnetfeld verantwortlich ist.
Der magnetische Nordpol stand noch nie still. In den letzten hundert Jahren hat er sich immer weiter gen Norden verschoben, angetrieben vom flüssigen äußeren Erdkern, der in etwa 2.900 Kilometern Tiefe beginnt. In den letzten Jahren fiel Forschern jedoch etwas Ungewöhnliches auf: Das langsame Dahinschleichen des magnetischen Nordpols hat sich zu einem regelrechten Galopp entwickelt. Im Vergleich zu seinem früheren Tempo rast er nun geradezu über die Nordhalbkugel – und so recht kann niemand erklären, weshalb.
Übliche Kompasse können sich in einem Radius von 2000 Kilometern um den Magnetpol nicht mehr nach Norden ausrichten, denn die waagrechten Linien des Magnetfelds der Erde sind für eine Anzeige zu schwach.
Bootsmanöver sind spezifische Handlungen und Aktionen, die beim Steuern und Manövrieren eines Bootes durchgeführt werden, um es sicher zu navigieren, an- und abzulegen, Hindernissen auszuweichen und andere Schifffahrtssituationen zu bewältigen. Diese Manöver sind entscheidend, um das Boot in verschiedenen Situationen unter Kontrolle zu halten und sicher zu navigieren. Hier sind einige häufige Bootsmanöver:
- An- und Ablegemanöver: Dies umfasst das Anlegen des Bootes an einem Steg oder Kai sowie das Abstoßen vom Steg, um in See zu stechen. Hierbei müssen Sie das Boot genau positionieren und dabei Wind und Strömung berücksichtigen.
- Wenden und Halsen: Dies sind Manöver, um die Richtung des Bootes zu ändern, indem der Bug oder Heck des Bootes durch den Wind gedreht wird.
- Kreuzen: Beim Segeln gegen den Wind wird das Boot in Zickzack-Kursen vorangetrieben. Dabei werden Wenden und Halsen verwendet, um den Kurs zu ändern und Höhe gegen den Wind zu gewinnen.
- Segel setzen und bergen: Dies umfasst das Aufziehen und Einholen der Segel je nach den aktuellen Bedingungen. Es erfordert Kenntnisse über die richtige Einstellung der Segel, um optimalen Vortrieb zu erzeugen.
- Ankermanöver: Beim Anlegen des Ankers müssen Faktoren wie Wassertiefe, Wind, Strömung und Beschaffenheit des Grundes berücksichtigt werden, um sicher zu ankern und das Boot an Ort und Stelle zu halten.
- Kollisionsvermeidung: Hierbei handelt es sich um Manöver, um Kollisionen mit anderen Booten, Hindernissen oder Gefahren zu vermeiden. Dazu gehören das Ausweichen vor anderen Booten, das Überholen, das Einhalten von Fahrregeln und das Navigieren in engen Gewässern.
- Manöver bei starkem Wind: Unter extremen Windbedingungen können spezielle Manöver erforderlich sein, um das Boot sicher zu steuern und Kontrolle zu behalten, wie zum Beispiel das Reffen der Segel (Verkleinern der Segelfläche), um Windkräfte zu reduzieren.
- Notmanöver: Dies umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um auf unerwartete Notfälle zu reagieren, wie zum Beispiel eine Person über Bord oder mechanische Probleme.
Bootsmanöver erfordern ein tiefes Verständnis der Navigation, Seemannschaft und der Eigenschaften des jeweiligen Bootes. Es ist wichtig, sich mit den verschiedenen Manövern vertraut zu machen und regelmäßig zu üben, um sicher und effektiv navigieren zu können.
Marina ist ein Yachthafen für Segel- und Motorboote. Die gewerblich genutzte Hafen bieten Platz für Dauerlieger und Gäste. Die Gebühren werden meistens pro Schiffslänge berechnet. Die Ausstattung variiert von reinem Schwimmsteg bis zum Wasseranschluss, Strom, sanitären Räumlichkeiten und im Norden steht oft auch eine Sauna zur Verfügung. Viele Hotel- und Restaurantbesitzer haben für ihre Kunden kostenlose Anlegemöglichkeit geschaffen.
Mast diente in der Antike ausschließlich dem Halt der Segel und der dafür nötigen Beschläge. Später dann wurden auf dem Mast auch Körbe für den Ausguck befestigt. In unsere Zeit sind auch technische Einrichtungen, z.B. Antennen, Radar, Positionslichter, Windmessgeräte und andere, am Mast angebracht.
Masttop (auch Masttopp) wird die Spitze des Schiffsmastes bezeichnet. Dort sind in der Regel eine Funkantenne, ein Blitzableiter, ein Ankerlicht, ein Anemometer und ein Verklicker (zur Windrichtungsanzeige) befestigt.
Unter Mole versteht man eine Aufschüttung, verankert durch eine Stein- oder Betonkonstruktion. Sie wird auf der Innenseite auch als Pier für das Anlegen von Schiffen ausgebaut. Die Form kann gerade, oder gekrümmt sein und sie kann weit hinaus ins Meer reichen oder entlang der Küste ausgerichtet sein. Sie dient auch als Schutz des Hafens gegen Wellen. Auf dem Molenkopf wird meistens ein Leuchtfeuer installiert.
Besondere Molen:
Sassnitz: 1450 m lang, Insel Rügen, Deutschland,
Genua: 490 m lang, Italien.
Ost und West Mole in Marina Grande auf Capri
Mooring ist eine Leine oder Kette für das Festmachen von Booten in einer Marina, an einer Mole. Die Mooring ist mit einem Ende an einem Betonklotz oder einer stärkeren, quer am Grund des Hafenbeckens verlaufenden Kette (Mooringkette), befestigt. Das andere Ende wird am Boot befestigt. An diesem Ende ist eine sogenannte Pilotleine als Vorläufer angebracht. Die Pilotleine ist an Land belegt, sodass man sie vom Boot aus mit einem Bootshaken aufnehmen kann.
Beim Anlegen nimmt ein Mitglied der Crew die Pilotleine mit einem Bootshaken auf, zieht mit dieser die Mooring aus dem Wasser und begibt sich mit ihr zum Bug. Nachdem die Mooring an einer Klampe auf dem Bug belegt ist, wird sie durch Rückwärtsfahrt gespannt. Erst dann werden die Achterleinen des Schiffes endgültig belegt. Beim Hantieren mit der Mooring besteht Verletzungsgefahr durch scharfkantige Muscheln, die sich an ihr festgesetzt haben. Es empfiehlt sich, dabei feste Handschuhe zu verwenden.